Blog: Lernen lernen – Einführung

Du hast lang und breit deinen Lerntypen analysiert, weißt aber trotzdem nicht, wie du die Prüfungsvorbereitung am besten angehen sollst? Zusammenfassungen schreiben, mit pastellfarbenen Textmarkern markieren oder doch Karteikarten?

Immer wieder lese ich von DER Lernmethode, die plötzlich alle Probleme und Sorgen von Schüler:innen oder Studierenden lösen wird. Manchmal fühlt sich das für mich an, wie eine Karte mit Straßennamen und Orten, die ich nicht kenne. Die bunten Autobahnen, Landstraßen und Bahnschienen schreien einen förmlich an und man weiß gar nicht, wem man seine Aufmerksamkeit als erstes widmen soll! Nun ja, wenigstens bist du und ich damit nicht allein!

Ein Roadtrip durch die Vereinigten Staaten von Lernerika

Natürlich gibt es zum Thema Lernen sehr viel Forschung. Das kann einerseits – wie oben bereits erläutert – ein Fluch sein oder andererseits doch ein Segen! Denn schließlich musst du nicht mehr alles für dich selbst austesten, sondern kannst auf Erfahrungen von anderen bauen.

Mein Ziel ist es, ein wenig Ordnung in dein Lern-Chaos zu bringen und dich mit diesen Worten dazu anzuleiten, einen für dich idealen Weg in deine Lern-Landkarte einzuzeichnen. Allerdings ist das nicht einfach mit drei Sätzen abgefrühstückt, deshalb begleite ich dich gerne mit meinen Texten zu einigen Mittagessen im Lernmethodenirrgarten!

Unsere gemeinsame Reise wird in Form von einer Artikelreihe mit kurzen Einblicken in verschiedene Lernmethoden erfolgen. Dabei werde ich sowohl wissenschaftliche Erkenntnisse als auch meine persönlichen Erfahrungen und studentischen Erfolgsrezepte einfließen lassen.

Mit dem geeigneten Kompass durch den Lernmethodennebel steuern

Um dich nicht zwischendurch auf einem Rastplatz oder – schlimmer – am Hilfetelefon zu verlieren, möchte ich dir eine simple Systematisierung vorschlagen. Diese wird deinen Lernprozess und die Auswahl der für dich geeigneten Lerntechnik bestmöglich durch mehr Klarheit und Struktur unterstützen. Aus der Schule kennst du wahrscheinlich den schönen Begriff „4-Felder-Tafel“. So etwas in der Art habe ich hier auch vor. Stell es dir einfach als einen Kompass vor, der uns auf dem Roadtrip unterstützt.

Die zwei Dimensionen der Tafel, die ich vorschlage und die mir persönlich immer neu etwas mehr innerliche Ordnung in all meinen Lern-to-Do’s verschafft haben sind: Zeitdruck und Lernart.

Bei der ersten geht es mir vor allem darum, zu beachten, wie viel Zeit dir noch vor einer Prüfung bleibt. Solltest du morgen gleich deine große Statistik-Klausur schreiben, ist es wahrscheinlich wenig sinnvoll, einen extrem detaillierten und ausführlichen Lernplan aufzustellen. Hier befindest du dich also eher in Richtung der kurzfristigen Prüfungsvorbereitung.

Natürlich wissen wir alle und so viel kann ich auch schon im Einführungsblogpost verraten, dass langfristige Prüfungsvorbereitung besser ist ;-).

Wenn du also noch einige Wochen vor der Prüfung hast, empfehle ich dir, von Anfang an proaktiv die langfristig vorbereitenden Methoden zu nutzen, die am anderen Ende der Dimension eingeordnet sind.

Im Prinzip kannst du dir die Prüfungsvorbereitung wie Laufsport vorstellen. In der Nacht vor der Prüfung würde man wahrscheinlich die Dehnung weglassen und gleich losrennen. Nachhaltiges Lernen ist jedoch kein Sprint sondern ein Marathon – und dieser bedarf an Vorbereitung und Voraussicht, damit du eine halbwegs entspannte und effektive Klausurenphase hast und am Ende gesund und munter in deiner Prüfung ankommst.

Die zweite Dimension ist mir auch sehr wichtig. Häufig kannst du zwar systematisieren, was inhaltlich jetzt relevant und für dich zu lernen ist, doch, welche Form dieser Inhalt hat, wird eher seltener betrachtet. Das kennst du bestimmt genauso gut wie ich ;-)

Hier werde ich die Lernmethoden dahingehend aufteilen, für welche Art von Lernstoff sie am effektivsten anwendbar sind. Es liegt ja fast schon auf der Hand, dass für das Vokabellernen andere Methoden benötigt werden als für ein tiefes Verständnis von biologischen Prozessen oder gar literarischen Interpretationen.

Deshalb wirst du in den folgenden Artikeln auch eine Einteilung sehen, ob die Methode sich eher für das berühmt-berüchtigte fokussierte Auswendiglernen oder für dein breites, umfangreiches und langfristiges Verständnis eignet.

Lass uns ein Fazit ziehen

In diesem Artikel gehe ich gleich in gutem Beispiel für deinen Lernerfolg voran und ende mit einem kurzen Rekapitulieren, um dein Gedächtnis zu trainieren. Wir sind in unseren Roadtrip ins Land der Lernmethoden mit einer höchst unübersichtlichen Landkarte gestartet. Aber dennoch haben wir nicht aufgegeben, sondern uns einen Plan gemacht. Schritt für Schritt, Station für Station werden wir uns in den kommenden Artikeln durch das uns fremde Territorium winden. Dafür haben wir auch gleich unseren Kompass mit seinen zwei Dimensionen eingepackt, der uns sicher ans Ziel – deinen Lern- und Prüfungserfolg – leiten wird. Nun bleibt mir nur noch zu sagen: Alle angeschnallt? Na dann kann es losgehen!