Good company gesucht?
6 Tipps wie auch du während Hybrid- und Onlinelehre im Studium Freundschaften schließen kannst
Lesezeit: 4 min.
Autorin: Michelle Welther
In diesem Artikel liest/lernst du…
… warum Freundschaften so wichtig sind und deinen Studienerfolg beeinflussen
… wie du trotz Hybrid- und Onlinelehre neue Freundschaften schließen kannst
… ein paar Tipps zum Anquatschen kennen
Freunde finden & behalten – ein Thema das unser ganzes Leben lang präsent sein wird. Neue Leute kennenlernen, spontane Abenteuer erleben oder doch einfach nur gechillt einen Film schauen – mit Freunden macht alles direkt mehr Spaß.
Denn wie Albert Schweitzer so schön sagte:
„Das Glück ist das Einzige, das sich verdoppelt, wenn man es teilt“ :-)
Doch vor allem jetzt in der Pandemie ist das Freundefinden gar nicht so einfach. Wie wichtig soziale Kontakte sind haben wir nach vielen einsamen Stunden vor dem Laptop spätestens jetzt verstanden. Vor allem wir Studierende haben besonders gelitten.
Ich habe im Winter 2020 mein Studium der Erziehungswissenschaften mit Psychologie im Nebenfach angefangen und war bis heute nicht einmal in der Uni. Kein einziges Mal habe ich in Präsenz Vorlesungen oder Seminare erlebt und das seit nun einem Jahr. Keine Chance neue Leute auf ‚leichtem‘ Wege, also durch den Hörsaal, kennenzulernen. Mal das ein oder andere Gesicht unter schwarzen Kacheln in Online Meetings entdeckt. Doch ungezwungene Gespräche konnten ich und meine Kommiliton:innen nicht wirklich starten.
Es ist schon sowieso oft schwer genug auf neue Leute zuzugehen und in einer neuen Stadt Freunde zu finden, aber jetzt schien es mir fast unmöglich. Trotzdem habe ich mittlerweile sehr gute Freunde gefunden und fühl mich endlich connected – also nicht die Hoffnung aufgeben, sondern eher: Chancen wahrnehmen!
Deine Mühe wird sich lohnen, denn nicht nur ich oder dein Gefühl sagen dir Freundschaften zu pflegen, nein auch die Wissenschaft hat schon längst erkannt: Freunde machen glücklich und gesund. Wie toll ist das denn? ;)
„People who are more socially connected live longer”
(Richard Slatcher, Ph.D.: APA Podcast)
“The importance of strong social connections throughout life is gaining scientific clout, having been linked with such benefits as a greater pain tolerance, a stronger immune system, and a lower risk of depression and early death.”
(Anna Miller, APA Cover Story: Friends wanted)
So banal es auch klingt, aber ein solides Netzwerk und Freunde, auf die man zählen kann, wenn einem immer mal wieder die Motivation verloren geht, sind wichtige Faktoren für euren Studienerfolg. Denn: Ob man schwierige Situationen gut bewältigen kann hängt auch von stabilen Beziehungen ab
(s. Resilienzforschung von Emmy Werner).
Jetzt denkst du bestimmt: Jaja, ich habe verstanden wie wichtig Freunde sind. Wie soll das jetzt trotz Hybrid- und Onlinelehre funktionieren?
1) Lerne dich kennen und lebe dein Interesse aus
Dazu eine erste Frage an dich: Was interessiert dich? Welche Hobbies übst du aus oder möchtest du ausprobieren? Wo fühlst du dich wohl?
Meine erste Empfehlung lautet:
„Suche Gleichgesinnte in deinen Freizeitaktivitäten„
Wenn du gerne liest trete einem Buchclub bei. Du tanzt gerne? Schau mal beim Unisport nach passenden Online-Sportkursen oder live Kursen . Hier ist die Wahrscheinlichkeit relativ groß, Leute kennenzulernen die du magst, da ihr immerhin schon eine Gemeinsamkeit habt: euer Interesse.
Auch bei diversen Praktika, Hochschulgruppen oder ehrenamtlichen Tätigkeiten besteht die Möglichkeit leicht, online oder offline zusammenzuarbeiten oder sympathische Kontakte zu knüpfen. Es gibt wirklich viel mehr Optionen als du denkst!
Leichter gesagt als getan, oder? Nein, nicht ganz. Auch ich habe versucht im Sommer meine Möglichkeiten zu nutzen um raus unter Leute zu kommen. Dabei hab ich im Unisportprogramm nachgeschaut und das Improtheater entdeckt. Mit keinerlei Erfahrung, aber viel Lust was Neues auszuprobieren & Interesse am Theater, hab ich mich kurzerhand angemeldet.
Eine Woche später das erste Treffen und wie das Schicksal so wollte das erste Treffen mit meiner jetzigen Mitbewohnerin (Shoutout an meine WG<3!). Während der Kennenlernrunde stellten wir fest, dass wir genau dasselbe studieren, tauschten Handynummern aus und das war der Beginn unserer Freundschaft. Es hat sich herausgestellt, dass ein WG Zimmer in ihrer neuen Wohnung frei war und da ich wie es der Zufall so wollte auf der Suche war, nahm ich das Angebot voller Freude an.
Fazit: Es ist wirklich alles möglich!
2) Trete einer Lerngruppe bei oder gründe eine
So schwer das Kennenlernen auch über Online-Meetings sein mag, nutze jede Möglichkeit in Breakout – Sessions um Kontakte zu knüpfen, Handynummern auszutauschen und nach neuen oder schon bestehenden Lerngruppen zu fragen.
Denn auch wenn das Lernen vielleicht erst nur online oder telefonisch möglich ist, es gibt dir die Chance Leute auf einem anderen Level kennenzulernen und vielleicht organisiert ihr ja auch schon bald ein Treffen ‚in echt‘. Es tut immer gut sich mit Kommiliton:innen auszutauschen und sich nicht so alleine in der Pandemiesituation zu fühlen.
3) Nutze JEDES organisierte Treffen von dem du hörst, besonders am Anfang
Damit können Veranstaltungen deiner Hochschule, der Fachschaft, selbst der Bibliothek oder der Hilfsorganisation in deinem Stadtteil gemeint sein, aber auch spontane Treffen mit anderen Studierenden über Messenger-Gruppen (besonders zu empfehlen: Private & sichere Messenger wie Threema oder Signal) sind eine tolle Möglichkeit Leute aus deinem Studiengang kennenzulernen.
Dabei muss es sich auch gar nicht nur um Präsenztreffen handeln, ich war bei einem Online organiserten Psychologie Kennenlerntreff dabei, hab Handynummern ausgetauscht und richtig tolle Gespräche führen können! Aber auch wenn innerhalb meines Hauptfaches Erziehungswissenschaft was geplant wurde war ich immer dabei und hab so immer mehr meine Kontaktbasis aufgebaut. Scheu dich nicht auf andere zuzugehen, am Ende geht es doch allen genauso wie dir.
“You can’t stay in your corner of the Forest waiting for others to come to you. You have to go to them sometimes.”
Winnie the Pooh
Tipps zum Anquatschen:
- WG Partys sind Orte mit einer lockeren Atmosphäre wo jeder leicht mit jemanden ins Gespräch kommen kann
- Du läufst jemanden über den Weg, den du eigentlich nur vom Sehen über eins deiner Online-Meetings kennst? Einfach Anquatschen, euer gemeinsamer Studiengang/eure gemeinsame Hochschule ist erstmal genug Gesprächsthema für den Anfang
- Sei du selbst
- Mach ein ehrlich gemeintes Kompliment und starte so das Gespräch. Dir gefällt die Winterjacke? Sprich es an und frag woher die Jacke ist 😉
- Frag‘ eine/n sympathisch wirkende Student:in etwas Banales im Supermarkt, beispielsweise ob er/ sie weiß‘ was man damit kochen kann
- Geh‘ mal wo anders oder in der Nähe der Hochschule Café holen und sprich‘ ebenfalls Wartende an
- Vielleicht gibt es bei dir in der Stadt einen Plastikfrei/Oder Unverpackt-Laden, wenn du das Konzept spannend findest, triffst du hier Studierende die dieses Interesse mit dir teilen
- Ihr oder du suchst neue Möbel für eure WG – macht eine regionale Onlineanzeige oder lernt eine nette andere WG durch Online-Möbelanzeigen kennen
4) Dating Apps aka Friending Apps – was für’s Online-Dating gilt geht auch für Freundschaften
Richtig gehört, Dating Apps sind nicht nur zum Daten da. Mittlerweile gibt es sogar oft schon Funktionen wo man nur nach ‚Freunden‘ suchen kann. Und das das funktioniert ist gar nicht so abwegig. Eine gute Freundin von mir hat ihre beste Freundin über eine der zahlreichen Online-Kennenlernplattformen kennengelernt und darüber auch viele andere und weitere Freunde gefunden mit denen sie bis jetzt noch in Kontakt ist.
5) Genieße die Vorzüge eines WG Lebens
Im besten Falle bist du in einer WG nie wirklich alleine. Von Spieleabenden & entspannte Gespräche beim Essen bis hin zu gemeinsamen Feiern und Eisbaden gehen ;) Auch für den Start ist das besonders hilfreich, denn jetzt hast du die Möglichkeit Freunde von deinen Mitbewohner:innen kennenzulernen und Freunde von Freunden usw.
Online gibt es für die WG-Suche u.a. wg-gesucht.de und schau‘ ruhig mal ob du auch Hilfe gegen Wohnen oder Mitwohn-Initiativen in deiner Stadt oder Region findest. Ich persönlich betone diesen Punkt auch deshalb, weil ich zum Studienstart alleine im Studentenwohnheim gewohnt hab. Da wurde es schon immer mal wieder bisschen einsam und ich hatte gar keine Anknüpfungspunkte.
Aber: für die die sich keine andere Wohnung leisten können, das Studentenwohnheim hatte auch seine Vorteile. Dann nutz einfach all die anderen Möglichkeiten die hier aufgezählt wurden.
Denn wenn ich das schaffen konnte, dann kannst du das auch!
6) Soziale Medien und Online-Plattformen
Das ist ja klar. Schau dich auf Social Media Kanälen von deiner Hochschule um und entdecke wer denn noch so mit dir studiert. Und wenn dir jemand sympathisch rüber kommt, einfach mal anschreiben! Und auch in deinem Lernmanagement-System der Hochschule siehst du Teilnehmende je nach Kurs – darüber kannst du auch Mitstudierende von dir anschreiben – ist zwar etwas ungewöhnlich doch sobald du Namen entdeckst probiere aus Kontakte zu knüpfen.
Fazit: Anschreiben. Anquatschen. ALLE Chancen nutzen! Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.
Und wenn du eher der schüchterne Typ bist, ist das auch ok, ich bin am Anfang oft auch relativ zurückhaltend. Sei offen und du selbst und hier nochmal dein Reminder: du bist nicht alleine, alle anderen suchen auch Freunde!
Uuund: jeder Kontakt ist goldwert, auch für zukünftige berufliche Zwecke!
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Über die Autorin
Hi! Ich bin Michelle und studiere Erziehungswissenschaften mit Psychologie im Nebenfach. Auf happy2learn bin ich durch unseren Praktika-Verteiler gestoßen und bin nun selber aktiv dabei bei happy2learn. Ich bin lernbegeistert, offen für Neues und vor allem interessiert mich Studienerfolg und Berufsglück ganzheitlich gesehen. Deshalb freue ich mich auch ein paar Blogartikel verfassen zu können, die für Euren Studienerfolg beitragen, doch vielleicht oft nicht berücksichtigt werden. Denn: Ich mag es Inhalte und Gelerntes aus der Theorie mit Praxis zu verknüpfen. Durch das Eintauchen in viele verschiedene Aufgabenbereiche und die studentische Zusammenarbeit hier bei happy2learn konnte ich sehr viel über mich selber lernen & mitnehmen. Und mein kreatives Köpfchen wird auch immer mehr aktiviert ;)
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Literaturverzeichnis:
Podcast: https://www.apa.org/research/action/speaking-of-psychology/close-relationships
https://www.apa.org/monitor/2014/01/cover-friends
Für vollständige Literaturangaben kannst du uns hier kontaktieren.